Sparmedo Ratgeber

Anwendungsgebiete und Wirkweise von Heilerde

Aktualisiert am 08.07.22

Bereits im Altertum nutzten Menschen Heilerde zur Behandlung von Wunden, Insektenstichen und Verdauungsproblemen. Inzwischen haben sich die Anwendungsgebiete stark ausgedehnt: Das spezielle Pulver ist eine Wohltat bei diversen Hautproblemen, bei Sodbrennen, Verspannungen und Gelenkschmerzen. Heilerde enthält viele wertvolle Mineralien und Spurenelemente und kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. In welcher Form Heilerde zur Anwendung kommt (z.B. als Maske, Wickel, Kapseln, Pulver), hängt natürlich von den jeweiligen Beschwerden ab.

Heilerde ist ein geschützter Begriff und besitzt eine Zulassung als Arzneimittel. Deshalb darf Heilerde sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet werden. Die spezielle Erde ist reich an Eisen, Kalium, Calcium, Magnesium, Selen, Zink, Fluor, Kupfer und vor allem Kieselsäure. Aufgrund seiner Oberfläche besitzt Heilerde ein hohes Bindungsvermögen: Das Naturheilprodukt bindet Stoffwechselprodukte, Giftstoffe und sogar Cholesterin an sich. In der Regel handelt es sich bei Heilerde um Lehm-, Ton-, Löss- oder Moorerden.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Was ist Heilerde?
  2. Gewinnung von Heilerde
  3. Wirkung von Heilerde
  4. Heilerde zur äußeren Anwendung
  5. Heilerde zur inneren Anwendung
  6. Verwendung von Heilerde-Produkten
  7. Nebenwirkungen von Heilerde-Präparaten

Was ist Heilerde?

Heilerde ist erstmals in der Eiszeit entstanden und kommt in fester Form oder als Gesteinsstaub vor. Da sie aus großen Tiefen gefördert wird, ist sie vollkommen keimfrei und reich an Mineralien und Spurenelementen wie Kieselsäure, Kalium, Calcium, Selen, Fluor, Kupfer, Magnesium, Eisen und Selen. Aufgrund seiner heilenden Eigenschaften kommt das Pulver bereits seit dem Altertum zum Einsatz. Heilerde war schnell zu beschaffen und wurde vielseitig eingesetzt: So wurden z.B. Wunden und Insektenstiche damit verarztet.

Doch auch innerlich kam das wertvolle Pulver zum Einsatz: Mit der Einnahme von Heilerde wurden Durchfälle und Vergiftungen aller Art behandelt. Selbst bei schweren Erkrankungen wie der Pest wurde Heilerde angewendet. Bekannte Ärzte und Naturheilkundler wie Sebastian Kneipp oder Dioskurides haben die Wirkung der Heilerde besonders geschätzt. Heute entdecken viele Menschen die Kraft der Heilerde neu. Die mineralreiche Erde kommt bei Hautproblemen, übersäuertem Magen, Durchfall und vielen weiteren Beschwerden zum Einsatz. Da Heilerde offiziell eine Zulassung als Arzneimittel besitzt, darf sie auch innerlich angewendet werden.

Woher wird Heilerde gewonnen?

Diese spezielle Erde wird aus Löss-, Lehm-, Ton- oder Moorböden gewonnen. Vorwiegend kommt Heilerde in gemäßigten Klimazonen vor, in denen sie früher stark aufgeschichtet wurde, um eine Vermischung mit verschiedenen Sedimenten zu verhindern. Das gewonnene gelb bis grau gefärbte Sediment wird zu vielseitiger Heilerde weiterverarbeitet, indem es gereinigt, pasteurisiert, erhitzt und getrocknet wird. Die Zusammensetzung kann unterschiedlich ausfallen: Heilerde kann aus Ton, Moorerden, Lehm oder Ton bestehen und je nach Ursprungsort eine andere Farbe aufweisen. Je nach Anbaugebiet kann auch die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe variieren.

Wirkweise von Heilerde und Hauptbehandlungszwecke

Wie Heilerde wirkt, hängt von der Zusammensetzung des Naturheilmittels ab. Je nach Herkunft weist die spezielle Erde unterschiedliche Anteile an Mineralien und Spurenelementen auf, weshalb die Zusammensetzung nicht eindeutig definiert ist. Grundsätzlich weist Heilerde jedoch einen Mix aus Kieselsäure, Quarz, Dolomit, Kalk- und Feldspat, Mineralien wie Calcium, Kalium, Magnesium, Natrium, Eisen, Titan und Silizium sowie Spurenelemente wie Zink, Fluor, Kupfer und Selen auf. Aufgrund seiner Beschaffenheit ist Heilerde in der Lage, Giftstoffe aufzusaugen. Ein Korn ist gerade einmal ein Tausendstel Millimeter groß. In ihrer Gesamtheit ergeben diese Körner jedoch eine riesige Oberfläche, die wie ein Schwamm fungieren und Giftstoffe an sich binden können.

Hinweis: Je feiner die Heilerde, desto größer wird die Oberfläche und desto besser ist das Bindungsvermögen des Naturheilproduktes.

Bei Sodbrennen und säurebedingten Magenschmerzen

Die feinkörnige Erde kommt bei vielen unterschiedlichen Beschwerden zum Einsatz. So kann Heilerde beispielsweise bei Sodbrennen und säurebedingten Magenschmerzen Linderung verschaffen. Das liegt daran, dass Heilerde die überflüssige Magensäure wie ein Schwamm aufsaugt. Um diesen Effekt zu erzielen, sollte man dreimal täglich ein halbes Glas Wasser mit ein bis zwei Teelöffel Heilerde über einen Zeitraum von circa sechs Wochen zu sich nehmen. Danach stellt sich meist eine Verbesserung der Symptome ein.

Bei Durchfall

Bei akutem Durchfall hat sich das Arzneimittel ebenfalls als hilfreich erwiesen. Heilerde verhindert die Ausbreitung von Keimen im Magen und bindet Giftstoffe an sich. Deshalb ist bei akutem Durchfall die Einnahme von mehreren Teelöffeln Heilerde innerhalb weniger Stunden empfehlenswert.

Bei Hautproblemen

Neben Sodbrennen und Verdauungsbeschwerden wird Heilerde auch bei diversen Haut-Problemen empfohlen. So kann das Naturheilmittel beispielsweise fettiger Haut, Akne, Ekzemen, Bartflechte oder Wunden entgegenwirken. Darüber hinaus kann Heilerde als Nahrungsergänzungsmittel genutzt werden, da es viele wertvolle Mineralien und Spurenelemente enthält.

Heilerde zur äußeren Anwendung

Heilerde kommt äußerlich als Maske, Auflage oder Wickel zur Anwendung. Die äußerliche Wirkungsweise basiert darauf, dass Talg, Bakterien und Stoffwechselprodukte auf der Haut gebunden werden und schließlich mit der Heilerde-Maske abgespült werden. Das trägt zu einer Verbesserung des Hautbildes bei und verschafft Linderung bei diversen Hautproblemen wie Unreinheiten, Akne, Mitessern und öliger Haut. Außerdem kann das Mittel auch bei Wunden oder Hautpilzerkrankungen wie der Bartflechte zum Einsatz kommen. Neben dem hohen Bindungsvermögen überzeugt Heilerde auch durch seine antibakteriellen und beruhigenden Eigenschaften. Das Naturheilprodukt kann daher auch zur Linderung von Juckreiz angewendet werden.

Und das ist noch nicht alles: Mit einem kalten Wickel ziehen sich die Gefäße zusammen und somit kann Heilerde auch bei Verbrennungen, Prellungen, Insektenstichen, Arthrose und rheumatischen Beschwerden zum Einsatz kommen. Mit einem warmen Wickel lassen sich hingegen Muskelverspannungen und Gelenkschmerzen behandeln.

Übrigens: Wer unter fettigen Haaren leidet, lässt die Heilerde-Maske für ein paar Minuten ins Haar einwirken. Nach der Behandlung fühlen sich die Haare unbeschwerter und frisch an.

Tipps für die äußere Anwendung

Gesichtsmaske gegen Hautunreinheiten

Wer unter Akne, Hautunreinheiten oder fettiger Haut leidet, rührt am besten 7 Esslöffel fein gemahlene Heilerde mit 2 Esslöffel Wasser und 2 Esslöffel Honig an. Rühren Sie so lange, bis eine streichfähige Paste entsteht. Tragen Sie die Paste großzügig auf das Gesicht auf. Sparen Sie die Augenpartien jedoch aus. Die wohltuende Heilerde-Maske nun für circa 20 Minuten einwirken lassen und anschließend mit lauwarmen Wasser abspülen. Die Maske entfernt überschüssigen Talg, Bakterien und Stoffwechselprodukte von der Haut. Der beigerührte Honig wirkt zudem entzündungshemmend. Cremen Sie im Anschluss Ihr Gesicht ein.

Handpackung gegen trockene und rissige Hände

Gerade im Winter trocknen unsere Hände in beheizten Räumen sehr schnell aus. Um die Hände wieder mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen und Rissen entgegen zu wirken, empfiehlt sich eine Packung mit Heilerde. Dafür einfach 2-3 Esslöffel fein gemahlene Heilerde mit 1 Esslöffel Topfen und 1 Esslöffel Olivenöl verrühren. Tragen Sie die Masse auf Ihre Hände auf und geben Sie dünne Baumwollhandschuhe darüber. Lassen Sie die Packung für mindestens 30 Minuten einwirken. Danach fühlen sich Ihre Hände wieder streichelzart an.

Heißer Heilerde-Umschlag bei Verspannungen, Hexenschuss und Co.

Bei chronischen Entzündungen, Verspannungen, Hexenschuss, Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule sowie krampfartigen Schmerzen empfiehlt sich ein heißer Wickel mit Heilerde. Fügen Sie zur Heilerde so viel Wasser hinzu, bis ein dicker Brei entsteht. Wärmen Sie diesen anschließend im Wasserbad auf. Die Heilerde so warm wie möglich auf die Haut auftragen und im Anschluss ein feuchtes Tuch herum wickeln. Auf diese Weise fügen Sie dem Körper feuchte Wärme zu. Das lindert Verspannungen, Krämpfe und Entzündungen.

Heilerde-Auflagen bei eitrigen Wunden oder Schwellungen

Heilerde wirkt abschwellend, weshalb sich das Naturheilmittel auch bei Schwellungen und eitrigen Wunden bewährt hat. Bei dieser Anwendungsart trocknet die Heilerdepaste komplett und bewirkt eine Flüssigkeitsbewegung von innen nach außen. Stellen Sie für Ihre Auflage einen sehr dünnen Brei her, welcher auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird. Die Heilerdepartikel dringen tief in die Haut ein und ziehen Stoffwechselgifte und Sekrete aus dem Körper.

Heilerde zur inneren Anwendung

Zur inneren Anwendung ist Heilerde nur dann geeignet, wenn es für den medizinischen Gebrauch zugelassen ist. Die innerliche Anwendung von Heilerde empfiehlt sich bei diversen Verdauungsproblemen (Blähungen, Verstopfung oder Durchfall), bei Magen-Darm-Entzündungen, bei Sodbrennen, einem übersäuertem Magen aber auch bei zu hohen Cholesterinwerten. Die regelmäßige Einnahme von Heilerde sorgt für eine Entgiftung der Verdauungsorgane. Das liegt daran, dass Heilerdepartikel Stoffwechsel- und Darmgifte, überschüssige Magen- und Gallensäure, Bakterien, Pilze und selbst Cholesterin an sich bindet und diese schließlich ausgeschieden werden. Schädliche Darmgase und Speisefette werden absorbiert. Wertvolle Mineralien, Spurenelemente, Aminosäuren und Vitamine bleiben der Darmflora hingegen erhalten. Heilerde sorgt für eine Reinigung des Verdauungssystems und stärkt dadurch das Immunsystem.

Säure-Basen-Ausgleich und Aufbau des Bindegewebes

Die Einnahme von Heilerde sorgt außerdem für einen Ausgleich des Säure-Basen-Verhältnisses. Heilerde bindet nur überschüssige Säuren. Das hat den Vorteil, dass es nicht zu einer absoluten Neutralisation kommt, wie das bei Medikamenten gegen Magenübersäuerung häufig der Fall ist. Diese Mittel helfen zwar meist vorübergehend, regen die Magensäure-Produktion letztlich jedoch eher an. Doch Heilerde hilft nicht nur bei Magen- und Darmproblemen, sondern auch beim Aufbau des Gewebes und Bindegewebes. Das liegt daran, dass Heilerde große Mengen an Mineralien und Spurenelementen und vor allem einen hohen Gehalt an Kieselsäure enthält. Durch die regelmäßige Einnahme kann schlaffer Haut, Falten und Cellulite vorbeugt werden.

Wie wird Heilerde eingenommen?

Zur inneren Anwendung empfehlen sich fein gemahlene Produkte. Dafür einfach 1 Teelöffel Heilerde in ein halbes Glas Wasser einrühren und hinunterschlucken. Die Heilerde kann auch in Tee aufgelöst werden. Die Einnahme erfolgt in der Regel 1-2 Mal täglich. Wer das Hinunterschlucken von Pulver eher unangenehm findet, kann auf Heilerde in Kapselform zurückgreifen. Wie das Pulver bzw. die Kapseln eingenommen werden sollen, hängt natürlich auch von der Art der Beschwerden ab. Wer unter Magen-Darm-Problemen leidet oder sein Verdauungssystem stärken möchte, löst am besten 1 bis 2 Teelöffel Feinpulver in 200 Milliliter Wasser auf. Lassen Sie die Mischung ungefähr acht Stunden ziehen und trinken Sie diese dann schluckweise. Wer unter Verstopfung oder Reizdarm leidet, sollte nicht umrühren, sondern lediglich das Wasser abtrinken und den Satz stehen lassen. Bei Sodbrennen und übersäuertem Magen empfiehlt sich hingegen, die Mischung nicht ziehen zu lassen und sofort in einem Zug auszutrinken.

Was ist bei der Verwendung von Heilerde-Produkten zu beachten?

Wenn Sie zusätzliche Medikamente einnehmen, sollten Sie die Heilerde immer in einem Abstand von mindestens zwei Stunden zu sich nehmen. Die hohe Saug- und Absorptionsfähigkeit des Naturheilmittels könnte sonst eventuell die Wirkung der Medikamente im Magen beeinträchtigen. Nehmen Sie derzeit also Medikamente ein, sollten Sie eine geplante Heilerde-Einnahme zuvor immer mit Ihrem behandelnden Arzt abklären.

Wenn Sie die Heilerde umrühren, dann verzichten Sie bitte auf Metallgefäße oder -löffel. Verwenden Sie lieber Keramik, Glas, Ton oder Holz. Der Kontakt mit Metall löst eventuell Oxidationsprozesse aus und schwächt die Wirkung der Heilerde ab.

Nebenwirkungen von Heilerde-Präparaten

Ein großer Vorteil von Heilerde ist, dass bisher kaum Nebenwirkungen oder Gewöhnungseffekte bekannt sind. In der äußeren Anwendung können allergische Reaktionen auftreten, was jedoch sehr selten der Fall ist. Bei innerlicher Einnahme trinken Anwender gelegentlich zu wenig. Achten Sie unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr während der Heilerde-Einnahme, da sich ansonsten ein Darmverschluss entwickeln könnte. Dieser lässt sich jedoch durch die nachträgliche Aufnahme von Flüssigkeit wieder beheben. In äußerst seltenen Fällen wurden bei chronischer, hochdosierter Einnahme Nierenentzündungen aufgrund der enthaltenen Silikate beschrieben.


Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Produkte stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Produkts.


Passende Beiträge zum Thema

Hausapotheke mit Schüssler Salzen
Hausapotheke mit Schüssler Salzen

Verfasst am 02.12.2013

Schüssler Salze können als effektive Alternativmethode zu herkömmlichen Medikamenten eingesetzt werden und verschiedene Beschwerden lindern. Aus diesem Grund empfiehlt sich eine Hausapotheke mit Schüssler Salzen.

mehr erfahren

Arzneimittelfälschungen - Information, Auswirkung & Maßnahmen
Arzneimittelfälschungen - Information, Auswirkung & Maßnahmen

Verfasst am 03.12.2013

Arzneimittelfälschungen entwickeln sich weltweit zu einer immer größer werdenden Bedrohung für die Gesundheit. Die WHO geht davon aus, dass in Industrieländern bis zu sieben Prozent und in Entwicklungsländern 30 bis 70 Prozent der Arzneimittel Fälschungen sind. Bildnachweis: Mara Zemgaliete - Fotolia.com

mehr erfahren